Sattler/in
Wenn das Cabrio-Verdeck aufgeschlitzt worden ist und die Reparatur nicht in ein unansehnliches, undichtes Flickwerk ausarten soll, dann helfen die Sattler/-innen. Sie fertigen bei Bedarf auch ein komplett neues Verdeck oder Sitzpolster, falls eine Reparatur sich nicht mehr lohnt. Das Aufgabengebiet der Autosattler/-innen umfasst darüberhinaus die Fertigung und Reparatur von Planen und Innenausstattungen für Fahrzeuge aller Art.
In diesem Beruf gibt es noch zwei weitere Spezialisierungsmöglichkeiten, entweder zum Reitsportsattler oder zum Fein- und Sportartikelsattler. Egal, auf welchen Bereich die Entscheidung fällt - alle drei haben grundlegende Gemeinsamkeiten: Die Verarbeitung von Leder und anderen Werkstoffen, die Holz- und Metallbearbeitung, Näh-, Stanz- und Pressmaschinen, die Werkzeuge, wie z.B. Messer.
Sattler/-innen bringen durch ihre Leistungen und handwerkliche Fertigkeiten nicht nur Pferd und Reiter auf Trab, sie fertigen und richten eine Vielzahl von Artikeln in ihrer Werkstatt - von der Eishockey- bis zur Drachenfliegerausrüstung, von Kleidungsstücken - einschließlich Lederhose - bis hin zu Sportgeräten aus Leder.
Der Kontakt zum Kunden und das kompetente Verkaufs- und Beratungsgespräch runden den "sattelfesten" Beruf ab.
Ausbildungssteckbrief
Ausbildungsdauer:
3 Jahre (36 Monate), ggf. Verkürzung
Ausbildungsinhalte:
- Nähen von Hand und mit Hilfe von Maschinen
- Schweißen von beschichteten Gewebearten
- Zuschneiden von Textilien, Leder und anderen Werkstoffen
- Schärfen und Kleben von Leder und anderen Werkstoffen
- Ausführen von Teilarbeiten und Endfertigen von Werkstücken
- Annieten von Beschlägen und Schlössern
- Beziehen von Fahrzeuginnenausstattungen
- Polstern
Schulische Voraussetzungen:
Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben.Die Betriebe bevorzugen jedoch Bewerber/innen mit (mindestens) gutem Hauptschulabschluss (Typ 10 A).
Bewerber sollten ...
- gerne mit Leder arbeiten
- Spaß an handwerklicher Arbeit haben
- sich für technische Zusammenhänge interessieren
- kontaktfreudig sein
Ausführliche Ausbildungsinformationen
Wenn genauer wissen will, wie die Ausbildung zum/zur Sattler/in abläuft, findet bei berufenet, den Berufsinfoseiten der Bundesagentur für Arbeit, hierzu jede Menge Informationen. Mehr Info geht nicht.
Aufstiegschancen
Nach der Ausbildung und einigen Jahren Berufspraxis bestehen für Sie u. a. folgende Möglichkeiten der Weiterbildung:
- Sattlermeister/-in
- Betriebswirt/-in - Handwerks
Als Meister/in können Sie einen eigenen Betrieb gründen oder Führungsaufgaben im Betrieb übernehmen.
Folgende Studiengänge bieten sich bei der entsprechenden Hochschulzugangsberechtigung u. a. an:
Umfassende Informationen zu den Weiterbildungsmöglichkeiten finden Sie im Programm KURS der Bundesagentur für Arbeit.
Daten + Fakten
I. Ausbildungsberater
Die Handwerkskammer hat die gesetzliche Aufgabe, die Ausbildung zu überwachen und durch Beratung zu fördern. Diese Aufgabe nehmen die 4 Ausbildungsberater/-innen der Kammer wahr. Sie selbst haben langjährige Erfahrung mit Auszubildenden und sind daher bei allen Fragen und Problemen rund um die Ausbildung der richtige Ansprechpartner für Betriebe und Auszubildende. Die Beratung ist kostenlos und unterliegt der Geheimhaltungspflicht.
Die Ausbildungsberater/-innen kommen auch in Ihre Schule, um über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk zu informieren.
50667 Köln
II. Vergütung + Urlaub
Vergütung für Auszubildende
ab 01.08.2019 | ab 01.08.2020 | |
im 1. Ausbildungsjahr | 530,00 €/Monat | 570,00 €/Monat |
im 2. Ausbildungsjahr | 610,00 €/Monat | 650,00 €/Monat |
im 3. Ausbildungsjahr | 710,00 €/Monat | 750,00 €/Monat |
Urlaubsanspruch
über 18 Jahre | mind. 24 WT BurLG | |
bis 18 Jahre | mind. 30 WT JarbSchG | zu Beginn des Kalenderjahres noch nicht 16 Jahre alt |
mind. 27 WT | zu Beginn des Kalenderjahres noch nicht 17 Jahre alt | |
mind. 25 WT | zu Beginn des Kalenderjahres noch nicht 18 Jahre alt |
III. Berufsschulen
Für den Kreis / die Kreise: - Köln - Leverkusen - Oberbergischer Kreis - Rhein-Erft-Kreis - Rhein-Sieg-Kreis - Bonn - Rheinisch-Bergischer Kreis
32051 Herford
05221 132949
IV. Innungen und Verbände
In der Innung haben sich die meisten der Handwerksbetriebe Ihres Bezirks, die in diesem Beruf ausbilden, zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Interessen (hierzu zählt unter anderem die Förderung der Berufsausbildung) zu vertreten.
Bei allen Fragen, die sich um die Ausbildung in Ihrer Nähe drehen, ist daher die Innung ein guter Ansprechpartner.
Für den Kreis / die Kreise: - Bonn - Rhein-Sieg-Kreis
53757 Sankt Augustin
02241-990-100
Für den Kreis / die Kreise: - Köln - Rhein-Erft-Kreis
50667 Köln
0221-2070442
Für den Kreis / die Kreise: - Leverkusen - Oberbergischer Kreis - Rheinisch-Bergischer Kreis
51467 Bergisch Gladbach
02202-9359-30
53177 Bonn
0228-36790-18
Landesverband
Jede Menge weiterer Ansprechpartner (Bundesverband, Gewerkschaft, Ministerien) sowie viele Materialien finden Sie auf den Berufsinfo-Seiten der Bundesagentur für Arbeit unter http://berufenet.arbeitsagentur.de.
V. Überbetriebliche Ausbildung
Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule wird ergänzt durch mehrere Wochen überbetriebliche Ausbildung.
VI. Prüfungsausschüsse
Zwischen- und Abschlussprüfung
Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird während der Ausbildungszeit eine Zwischenprüfung durchgeführt, welche der Lernstandsfeststellung dient.
Das Ergebnis der Zwischenprüfung hat jedoch keinen Einfluss auf die Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses und das Ergebnis der Abschluss-/Gesellenprüfung. Die absolvierte Zwischenprüfung ist aber Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung.
Inhalt und Zeitraum von Zwischen- und Abschlussprüfung sind in der Ausbildungsordnung des jeweiligen Berufes geregelt.
Zuständige Rechtsaufsichtsbehörde ist die Handwerkskammer zu Köln. Widersprüche gegen Entscheidungen des Prüfungsausschusses sind bei dessen Geschäftsstelle oder bei der Handwerkskammer zu Köln, Gesellenprüfungsabteilung, Heumarkt 12, 50667 Köln, einzureichen.
33613 Bielefeld
0521/5608-0
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Vor Entscheidungen ist es immer gut, ein wenig mehr zu wissen, ein paar Alternativen zu kennen. Dies gilt erst recht vor der Berufsentscheidung, die wie kaum eine andere Entscheidung Ihr weiteres Leben prägen wird.
Der Blick in die Alternativen lohnt sich vor allem dann, wenn im "Traumberuf" nur schwer Lehrstellen zu bekommen sind. Meist gibt es ein, zwei Berufe, die weniger bekannt sind, in denen sich der Traum aber besser verwirklichen lässt - Geheimtips sozusagen.
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